LIVE FROM EARTH KLUB

Live From Earth Klub »LFEK« ist ein Berliner Dance Music Sublabel von Live From Earth. Da die drei Gründer Max Rüting, Elias Hermann und Lorenz Wirth der Ansicht sind, dass die Clubkultur Berlins, die lange Zeit wie ein Leuchtturm aus der Hauptstadt in den Rest der Welt hinaus strahlte, stark bedroht ist, gründeten sie ihr eigenes Label. Die aktuelle Clubszene ist mittlerweile vom eigenen Erfolg, von Investoren, und von einer bisweilen unsensiblen Kulturpolitik bedroht und muss somit wiederbelebt werden. Darum geht es bei LFEK. Dabei geht es, die nach dem großen Boom eingeschlafene Clubmusik wiederzubeleben und neue kulturelle Höhepunkte zu setzen. Soweit die zukünftigen Visionen des Labels.

 

Das in arabischen Lettern gesetzte Logo bedeutet »Musik ist die Antwort« und setzt sich somit kritisch mit der Feierkultur in arabischen Ländern ausseinander. Der Grund hierfür ist das große Mainlabel »Live From Earth«, welches mit einem ebenfalls in arabischen Schrifzeichen gesetzten Logo daherkommt. Von eben diesem großen Label, welches hauptsächlich für seine Zusammenarbeit mit dem österreichischen Rapper »Yung Hurn« bekannt geworden ist, möchte sich das Berliner Label nun emanzipieren, ohne die eigene Herkunft zu verleugnen. Vielmehr möchte sich das Label in eine weitere Richtung entwickeln. Deshalb gibt es seit Mitte 2018 LFE Klub, als Ableger für verschiedene Spielarten und Experimente im Rahmen der elektronischen Clubmusik – mit einem dediziert internationalen Fokus. Der Sound ist bisweilen schwer zu definieren. Er ergibt sich eher aus dem Gesamtbild, das die unterschiedliche Musik der einzelnen Künstler erzeugt. Vier Vinyl-EPs sind auf dem Sublabel bereits erschienen: die darke »Kraft« vom Berliner MCR-T, »Jabal« von den beiden libaniesisch-stämmigen Produzenten Kendojubaki und DJ Ali, »No Rush«, eine Kollabo von Label-Eigengewächs Bauernfeind mit dem US-DJ Matrixxmann, und zuletzt »What is a DJ if he can't Care« von Krampf, einem Pariser, der bereits seit geraumer Zeit auf diversen LFE-Partys für Furore sorgte. Weitere Releases sind bereits in Planung und werden alle zwei bis drei Monate verö¥entlicht. Die Releases werden digital und in limitierter Version als Vinyl über die Plattenläden- Kanäle des Kölner Clubmusik-Vertriebs »Kompakt« vertrieben. »LFEK« drängt mit schnellen Schritten hinein in ein weites und hart umkämpftes Feld. Das Engagieren auf diesem ist aber eine Herzensangelegenheit; da die Berliner Clubkultur für alle beteiligten einen Sehnsuchtsort darstellt. Es geht nicht darum den Fokus auf das Kapital, sondern auf die Musik und den Vibe zu richten.

Tim Lindacher

Bachelorarbeit SS  2019
Betreuung: Prof. Veruschka Götz
Zweitkorrektur: Stephan Ditgens

 

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