Über Schizophrenie

In dem entstandenen 66-seitigem Buch wird sich dem sensiblen und voruteilsbelasteten Thema Schizophrenie etwas anders genähert. Hier wird nicht das x-te Mal von einem Psychiater oder Psychologen über die Diagnose gesprochen, sondern von neun davon Betroffenen selbst erzählt. Das Ziel dabei ist, Stigmatisierung und Tabuisierung zu brechen. Kapitelweise wechseln sich Sachinformationen und Zitate in zwei unterschiedlichen Textebenen ab. Der Sachtext klärt auf, beseitigt falsches Wissen und gibt Erstbetroffenen und Angehörigen einen initialen Überblick. Die persönlichen Zitate zeigen eigene Erfahrungen auf und lassen das Erleben besser nachvollziehen. Portraits der Betroffenen sowie deren Zitate sind visuell so umgesetzt, sodass das Gesagte verbildlicht wird. 

Bei den Portraitaufnahmen wurde mit fotografischen Mitteln wie Doppelbelichtung, Unschärfe oder Montage gearbeitet. Die Interviewausschnitte sind mit gestalterischen Werkzeugen wie Position, Richtung und Winkel realisiert. An manchen Stellen wird sich absichtlich über einige Gestaltungsregeln hinweggesetzt. Obwohl jede Passage als Einzelne veranschaulicht wird, funktioniert sie in einem größerem Rahmen, sodass das Gesamte trotzdem Struktur, Ordnung und Funktion aufweist.

Johanna Legnar

Bachelorarbeit SS 2017
Betreuung: Prof. Veruschka Götz
Zweitkorrektor: Prof. Frank Göldner