your negatives will be safely destroyed after two months. – Fotobuch

Was bleibt?


In einem Telefonat mit einem Mitarbeiter des Bundesarchivs lenkte sich unser Gespräch zu einer Fotoserie aus dem StaSi-Archiv. Hunderte Fotos zeigten immer das gleiche Motiv: einen Gartenzaun, der ein unschein­bares Haus in einer Nebenstraße säumte. Wechselnde Wetterverhältnisse und die vorbeiziehenden Jahreszeiten waren erkenntlich, und siehe da, auf drei, vier Fotografien war eine Person zu sehen. Wie archiviert man eine solche Serie auf lange Zeit? Produktivitätsoptimiert und praktikabel wäre es, die wenigen Fotos mit Personen zu nehmen, dann vielleicht noch  fünf bis sieben »ohne Motiv« mit wechselnden Jahreszeiten oder Wetterlagen, eingestampft auf zehn Bilder. Alles Wichtige ist ja auf den verbleibenden Fotografien zu sehen.

 

Was bleibt zurück?


Mit dieser Publikation möchte ich versuchen, unsere Vorstellungen, unsere Ansprüche an das Archiv als Begriff – nicht nur als Institution – zu festigen, zu enttäuschen, umzuwerfen, zu verflüssigen.
Wie archivieren wir als Gesellschaft, im Privaten sowie im Institutionellen, können wir voneinander lernen oder uns davor hüten, es gleich zu tun.

Anton Weise

 

Bachelorarbeit Sommersemester 2024

Betreut von: Prof. Frank Göldner

Zweitkorrektor: Prof. Dr. Thomas Friedrich

 

Kontakt

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